Bericht EM Nancy
Vorab möcht ich mich ganz herzlich beim Felimore Team (www.felimore.ch) für ihre Unterstützung und Fahrdienste bedanken. Danke euch beiden, bin wirklich froh um eure Hilfe.

Freitag Vormittags ging es los in Richtung Nancy. Die Reise verlief ganz gut, ausser dass wir einen "kleinen" Umweg über Strasbourg und Metz machten, da wir uns entschieden nicht von Colmar auf Nebenstrassen nach Nancy zu fahren, sondern auf der Autobahn zu bleiben. Und da wir dann keine Strassenkarte hatten, sahen wir nicht, dass das Distanzmässig ein grosser Umweg war.
Aber um halb vier waren wir dann auch da. Dann ging die Suche nach dem Teamchef los, der unsere Dossards hatte. Und gleich darauf standen wir mit fünf Hunden für den Tierarztcheck in einer Schlange an. Wir warteten glatt 11/2 Stunden unter grossem Lärm, denn daas Hundegebell hallte nicht schlecht unter dem Vordach des Gebäudes. War etwas stressig, war halt nur ein Tierarzt da, der über 300 Hunde kontrollieren musste.
Grisie kam auf jeden Fall gut durch, ebenso die anderen.
Danach mussten wir die Hunde füttern, im Hotel einchecken, und gleich zum Nachtessen stressen. Den Einlauf der Länderteams und das Apéro verpassten wir. Die Strecke konnte ich auch nicht mehr besichtigen, wobei das nicht so wichtig war, da die 2,5km vom Samstag einfach die Runde auf der Pferderennbahn war, die man von der Bühne gut überblicken konnte.
Ich war dann froh als ich endlich im Bett lag, sah auch noch schnell Franziska, die eben angekommen war. Sie fuhr erst am Nachmittag los und steckte mehrere Stunden im Stau wegen Unfällen.
Das Hotelzimmer war sehr eng und meine zwei Hunde hatten am Boden nicht viel Platz. Grisie entschloss sich jedenfalls auf meinem Bett zu schlafen. Ich duldete es, schlief sie doch nur bei meinen Füssen.
Am morgen nach Frühstück etc... gings zum Renngelände, die Bobards besichtigten noch die Strecke und dann gingen schon bald die ersten an den Start. Ich half den beiden beim Start, die Hunde waren sehr aufgedreht und freuten sich und gingen dann auch super raus. Mit Erfolg: 3.Platz bei den Damen Elite Bikejöring und zweiter Platz bei den Männern Veteranen im Bikejöring.
Gegen Mittag startete ich dann. Grisie war auch aufgedreht und ging ganz gut los. Ich hatte etwas Angst, dass sie vor den vielen Leuten, die beim Zieleinlauf, an dem nach 500m vorbeigelaufen werden musste, etwas scheuen würde. Sie rannte jedoch super daran vorbei. Sie rannte alles im Galopp und ich schaffte dieses Tempo bis fast ans Ziel. Für mich wars schon schnell, im Vergleich zu der Schnellsten jedoch überhaupt nicht. Diese brauchte knapp 5 Minuten, ich das Doppelte. Ich freute mich dass Grisella so gut gelaufen ist und im Ziel auch keine Beschwerden mit ihrem Bein hatte.
Dann gabs am Nachmittag noch einen Zwischenfall im Hotel, dem Au-Pair von Franziska wurde ihr I-Pod im Hotelzimmer gestohlen. Die Bobards verbrachten den ganzen Nachmittag da, bis sie endlich herausgefunden hatten, welches Zimmermädchen es war. Ich verbrachte die Zeit damit, ihre Hunde auszuführen und dem Programm zuzuschauen. Es fand noch ein Volkslauf statt, Windhundetraining konnte man beobachten und ich wartete darauf, dass man die Strecke noch besichtigen kann. Nach vier Uhr machte ich mich mit dem Bike auf um die 6kil zu besichtigen.
Anfangs wieder auf der Pferderennbahn, danach gings durch einen Bauernhof in den Wald. Der erste Teil des Weges war ein Matsch und kurvenreich und danach gings auf Wiesenweg und Strässchen weiter, alles bergab. Schöne Gegend und immer wieder kreuzt man Sandpferderennbahnen. Danach kam der berüchtigte neugemachte Kieselweg; alles lose, sehr kantige Steinchen, für die Hundepfoten bestimmt äusserst unangenehm. So wies runter ging muss es auch wieder rauf gehen. Flache und steilere Anstiege wechselten sich ab, bis sich die Strecke wieder in der Rennbahn zurückfand.
Als ich zurück kam sah ich doch tatsächlich Rey dem Kunsthasen hinterherrennen, er durfte mal das Coursing ausprobieren. Ich ging mich duschen und danach gings zum Nachtessen. Die Essen waren während dem ganzen Wochenende leider nicht sehr gut, aber man isst was man kriegt. Die Resultate wurden erst spät bekannt gegeben und dann erst nur die vom Bike-jöring. Sie hatten irgendwelche Probleme mit den Zeiten. Das Problem war, dass man Papierklebestartnummern hatte, die viele unterwegs verloren hatten, da das einfach nicht gut auf Stoff und bei Bewegung hält.
Am Sonntag gings etwas früher los, im Bikejöring wurde nach den Scratchzeiten von Samstag gestartet. Ich half den beiden wieder beim Start. Beide konnten ihre Zeiten verbessern und ihre Ränge behalten oder sogar verbessern. Ich hatte noch lange Zeit, der Massenstart meiner Kategorie war erst vor Zwölf. Ich schaute den Kinderkategorien zu, die auch in Massenstart los gingen. Ich frag mich ob das wirklich so gesund ist für die noch nicht ausgewachsenen Körper der Kinder, die zum Teil grosse Hunde die kräftig zogen, vorgespannt hatten. Es kamen jedenfalls alle heil ins Ziel, zum Teil mit entäuschten Geichtern darüber, dass man hinter den anderen ins Ziel kam. Heute wurde man im Ziel meiner Meinung nach etwas unhöflich gestoppt. Man musste sofort anhalten und die Startnummer abgeben.
Ich bereitete mich auf meinen Start vor. Die Linie war breit genug für alle 30 Startende, ich hielt mich etwas zurück, wollt ich sowieso nicht zu schnell raus. Dann gings auch schon los. Die Spitze entfernte sich schnell, ich blieb hinten mit einigen anderen und versuchte meinen Rhythmus zu finden. Es lief sehr gut bis zum ersten Anstieg. Da kam auch der Kieselweg der Grisie gar nicht gut tat und sie schon anfing zu hinken. Sie zog auch nicht mehr. So marschierten wir immer wieder. Eine Schweizerin hatte auch Probleme mit ihrer Hündin, die auf dem Boden nicht mehr weiter wollte. Wir waren für eine Weile zu zweit unterwegs, bis sie dann schneller weiter ging. Die Männer. die 10min nach uns gestartet waren, überholten uns auch schon. Wir schafften es auch noch ins Ziel, ich machte noch einen Endspurt, was nicht so gut war, kriegte ich im Ziel fast keine Luft mehr. Das hatte ich noch nie und war es nicht gerade sehr angenehm, zum Glück hatte Franziska einen Asthmaspray dabei.
Froh war ich, es hinter mir zu haben. Für Grisie war der Kiesweg nicht optimal aber sie erholte sich schnell. Am Nachmittag schaute ich den Staffettenläufen zu, das war ganz spannend.
Nun kam das grosse Warten auf das Rangverlesen, welches dann nur von der Wertung der Sonntagsläufe stattfand. Sie haben noch Probleme mit den Zeiten und die Resultate der EM sind bis heute noch nicht draussen. Aber lieber warten bis man die richtigen hat als die falschen. Organisatorisch lief nicht alles so ab wie man es von einer EM erwartet, aber es gab Personen die die EM versuchten zu sabbotieren, sogesehen sollte man Verständnis aufbringen. Ich für meinen Teil hatte eine gute Zeit in Nancy und weiss nun wie es so abläuft und nächstes Jahr bin ich dann besser trainiert.

Foto von Pablo Cassina